Grippesymptome: Manchmal ist ein Arztbesuch unumgänglich
Manche Atemwegsinfekte sind lästig, aber schnell wieder vergessen. Nach einer Woche geht es den Betroffenen oft schon deutlich besser. Wenn Patienten jedoch zu einer Risikogruppe zählen, bestimmte Symptome auftreten oder die Beschwerden innerhalb kürzester Zeit praktisch aus dem Nichts auftreten, ist ein Arztbesuch unumgänglich.
Ärztliche Abklärung insbesondere bei Risikogruppen
Nicht immer ist klar, ob es sich bei der aufgetretenen Erkrankung tatsächlich nur um einen harmlosen grippalen Infekt oder doch um eine echte Virusgrippe handelt. Vor allem, wenn die Krankheitszeichen sehr rasch auftreten und mit schnell steigendem Fieber einhergehen, muss an eine Influenza gedacht werden. Davon unabhängig können auch normalerweise leichte grippale Infekte für all die Menschen zu einer besonderen Gefahr werden, die zu einer Risikogruppe zählen. Hier ist ein Arztbesuch unverzichtbar. Zu den wichtigsten Risikogruppen gehören: ältere Personen (ab dem 60. Lebensjahr), Diabetiker, Allergiker / Asthmatiker und Schwangere. Auch Säuglinge und Kleinkinder, sowie Patienten mit Lungenerkrankungen sind bei heftigeren Atemwegsinfekten und vor allem einer Influenza grundsätzlich stärker gefährdet. Daher führt für diese Patientengruppe kein Weg an einem Arztbesuch vorbei. Sollte es Ihnen so schlecht gehen, dass Sie das Haus nicht oder nur sehr ungern verlassen möchten, können Sie auch den Kassen- oder Privatärztlichen Notdienst anrufen.
Bei bestimmten Symptomen immer zum Arzt
Auch wenn Sie nicht zu den vorgenannten Risikogruppen gehören, gibt es einige Symptome oder Merkmale, die eine medizinische Abklärung notwendig machen. Dies gilt insbesondere immer dann, wenn nach 5 Tagen keine deutliche Besserung der Beschwerden zu verzeichnen ist. In einem solchen Fall sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um eine ernste Ursache auszuschließen und mögliche Komplikationen – wie beispielsweise das Auftreten einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder gar einer Hirnhautentzündung – zu vermeiden.
Auch bei Atemnot /Schmerzen beim Atmen oder bei über 39° Fieber, oder wenn Sie eitrigen / blutigen Auswurf haben, sind dies gute Gründe, den Weg zu einem Mediziner anzutreten. Manchmal tritt bei einem Atemwegsinfekt auch ein lang anhaltender trockener Husten auf. Derartige Erscheinungen stellen ebenfalls eine Indikation für eine gründliche ärztliche Untersuchung dar. Gleiches gilt, wenn sich bestimmte Symptome einstellen, die an eine übermäßige Beteiligung der Lunge oder der Bronchien denken lassen (z. B. bellender Husten bei Kleinkindern). Auch in diesen Fällen ist eine gründliche Untersuchung vonnöten.
Hausarzt oder Facharzt?
Solange die bei Ihnen aufgetretene Erkältungssymptomatik sich im normalen Rahmen bewegt und Sie an keinen massiven Beschwerden wie zum Beispiel heftigen Kopfschmerzen, starkem Schwindel oder Atemnot leiden, genügt der Besuch beim Hausarzt. Selbst wenn Sie aufgrund stark belegter Mandeln und heftigen Halsschmerzen den Verdacht haben, an einer Angina zu leiden, reicht fast immer eine Untersuchung durch einen Allgemeinmediziner aus. Demgegenüber empfiehlt sich eine fachärztliche Abklärung vor allem dann, wenn an eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen zu denken ist. Dies ist relativ leicht zu erkennen: Wenn Sie sich nach vorne beugen und Ihren Kopf absenken, verspüren Sie oberhalb der Nasenwurzel an der Stirn stark pochende Schmerzen. Zudem ist gelb-grüner Nasenschleim ein wichtiger Hinweis auf eine bestehende Sinusitis. In derartigen Fällen sollten Sie einen Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde aufsuchen. Dieser kann mit einer einfachen Ultraschalluntersuchung feststellen, ob tatsächlich eine Entzündung vorliegt. Oftmals wird eine Sinusitis durch Viren verursacht und kann konventionell therapiert werden. Wird jedoch durch einen Abstrich eine bakterielle Ursache festgestellt, macht sich die Gabe eines Antibiotikums erforderlich. Grundsätzlich ist eine sichere Diagnostik hier immer durch einen Facharzt anzuraten.